"Zero
Zero",
"00" oder
"Double-O"
ist reines Haschisch aus dem Harzdrüsenpulver
der feinen und vorsichtig durchgeführten ersten Siebung. Seine Potenz
ist hoch, intensiv stimulierend bis psychedelisch, nicht allzu lange anhaltend,
ohne zu sehr zu ermüden. "Zero Zero" ist oft nur leicht gepreßt,
aber dennoch kompakt, geht gut auf, lecker aromatisch, ein echtes Naturprodukt.
Es brennt relativ schnell weg. "Zero Zero" hat sich in KifferInneneinkreisen
einen guten Ruf erworben. Der Name kommt vom Feinheitsgrad des verwendeten
Seidensiebes. Das goldbraune ungepreßte "Zero Zero" Pulver läßt
sich auch ungepreßt gut rauchen, ist wegen seines Volumens und der
Schwierigkeit, es zu schmuggeln, nur sehr selten im Handel. Die ungepreßten
Drüsenköpfe konservieren Wirk- und Aromastoffe übrigens
oft besser als das daraus gepreßte Haschisch.
"Tblisa
Hash"
wird ein exzellentes Haschisch vom Typ
"Zero
Zero" genannt, bei dem nur das Harzpulver verwendet wird, das bei der
ersten Siebung auf ein in die Mitte der unter dem Siebtuch befindlichen
Schüssel gelegtes kleines Brett gerieselt ist.
"Double
Zero Zero",
"Double 00" oder
"0000"
ist die Bezeichnung für eine goldgelbe
Sondersiebung, die nur in sehr kleinen Mengen auf Nachfrage in Marokko
angefertigt wird. Ausgewählte Pflanzen werden extrem vorsichtig gesiebt,
so daß wirklich möglichst nur noch die harzhaltigen Drüsenköpfe
und kaum Zystolithenhaare, Pflanzenteüe und Staub durchrieseln. Dieses
exzellente Haschisch ist erheblich teurer und erreicht fast nie den offenen
(Schwarz-)Markt.
"Zero"
oder "O"
bezeichnet die 2. Siebung durch ein etwas
grober gewebtes Stoffsieb der Maschengröße "0". Es enthält
deutlich auch nicht psychoaktive Blütenteile, insbesondere Zystolithenhaare
und ist nicht ganz so potent. Da es aber nicht gestreckt worden ist, bietet
es die von vielen KifferInnen als positiv eingeschätzten Eigenschaften
eines natürlichen konzentrierten marokkanischen Hanfproduktes zu einem
verhältnismäßig günstigen Preis. "Zero" ist schon
stärker gepreßt, angeblich durch Schlagpressung, kann aber meist
schon von Hand gebröselt werden.
"Casablanca"
ist ein guter Marokkaner vom Typ "Zero"
mit klarer anregender psychedelischeuphorisierender Wirkung, der in Tee
gebröselt ein scharfes ingwerartiges Aroma aufweist. Casablanca ist
eine große moderne Hafenstadt in Marokko und steht atmosphärisch
für einen schwülstigen Spionagefilm mit Humphrey Bogart.
Special
Casablanca
soll ein erstklassiger Marokk vom Typ
"Casablanca"
genannt werden, der nach Eukalyptusbäumen und Pinien riecht.
"Sputnik"
steht für Haschisch von ausgezeichneter
Qualität. Leider entspricht ebenso wie bei anderen Sorten nicht alles,
was auf dem Schwarzmarkt unter einem wohlklingenden Namen angeboten wird
auch dem, als was es angepriesen wird. "Sputnik" ist dunkelbraun, sehr
drüsenhaltig und entsprechend harzig, wirkt dabei dennoch etwas grob
und schwer. Die Potenz ist sehr hoch, das High tief, anhaltend und psychedelisch,
abgerundet mit einer ausgeprägten körperlichen Note. Es soll
aus der ersten Siebung von ausgewählten in höheren felsigen und
wilden Lagen des Rifgebirges gewachsenen Pflanzen gepreßt sein. Der
Name kommt vielleicht daher, daß es abgeht wie eine Sputnikrakete.
"Chocolata"
ist die Bezeichnung für eine Spezialität, die so begehrt
und exklusiv ist, daß sie zum Großteil schon in Marokko verbraucht
wird. Es handelt sich um grünschwarzes von Hand verarbeitetes und
nicht nachgepreßtes Haschisch, das angeblich noch vor der eigentlichen
Ernte von noch auf dem Feld stehenden Pflanzen gewonnen wird. In den Handel
kommt dieses Leckerli in Mengen von maximal 20 bis 50 Gramm in typischen
kleinen runden Dosen. Hier gilt die Regel, je kleiner die Handelsmenge,
desto besser und edler das Haschisch. "Chocolata" hat einen Ruf als delikates
und hochpotentes "Guten Abend-Dope".
"Black
Maroc" oder
"Schwarzer Marokk"
ist
üblicherweise ein sehr potentes Haschisch, das den Sorten aus dem
mittleren Osten ähnelt. Es riecht minzig-ungewöhnlich. Seine
Wirkung kommt mit Verzögerungseffekt, "hinterhältig", ziemlich
psychedelisch, was auch immer frau darunter versteht. Es erreicht gelegentlich
den spanischen oder gar den mitteleuropäischeu Markt, aber immer nur
in geringen Mengen. "Black Maroc" und andere herausragende marokkanische
Sorten können unter Mühen von Hand umgepreßt werden. Spätestens
dann nimmt das Haschisch eine braunschwarze Farbe an. Dunkle Farben allein
sind allerdings keine Gewähr für Qualität. Sie können
auch von Zusatzstoffen herrühren. Der"Schwarze Marokk" soll von Pflanzen
mit afghanischem oder Himalaya-Erbgut gewonnen werden, deren Blütenstände
vor der Weiterverarbeitung fermentiert wurden. Wahrscheinlich wurde das
Haschisch von Hand vor- und dann maschinell nachgepreßt. Wie dem
auch sei, gerade auch in Marokko verändert sich die Palette des hergestellten
Haschisch durch neues von Händlern eingebrachtes Saatgut (z.B. aus
Holland Sorten wie Skunk) und "neue" Verarbeitungsmethoden.
"Agadir"
Hierbei soll es sich um dunkles Haschisch mit einer fast afghanischen
Geschmeidigkeit, gutem Geschmack und von guter Potenz handeln. "Etwas für
Marokkliebhaber. Alles wird interessant."
"Kugeln",
in Holland "Echte
puntjes"
ist ein potentes, sehr dröhniges
Haschisch, das in bei Wärme mit der Hand knetbaren Kugeln kommt; eine
Spezialität, die angeblich nur von einer (Groß-)Familie hergestellt
wird.
"Sahara-Sand"
oder "Sahara"
ist ein sehr gutes "leichtes Tageshasch",
das high macht ohne zu sehr zu erschöpfen. Es ist voluminös,
da es nur ganz leicht gepreßt ist, angeblich durch Eigengewicht,
sogenannte Lagerpressung. Es kann ohne Erhitzen zerbröselt werden,
fühlt sich sandig an und hat auch eine Farbe gelb wie heller Wüstensand.
Keine Streckmittel verderben den relativ milden Geschmack. "Sahara" ist
ein Haschisch vom Typ "Polle",
das von Kennern gern als "königlich" bezeichnet wird.
"Polle",
"Pollen"
oder "Polm"
ist eine Bezeichnung, die ursprünglich
von Europäern für ein ungepreßtes Haschischpulver so fein
wie die männlichen Pollen benutzt wurde. Es besteht NICHT aus den
unwirksamen Pollen, sondern wie auch die anderen Haschischsorten vornehmlich
aus den Harzdrüsen, die hauptsächlich von den weiblichen Blüten
und den sie umgebenden Blättern stammen. "Pollen" ist meist nicht
allzu stark gepreßt. Es gibt dieses Haschisch in diversen Qualitäten
von "commercial" aufwärts bis zum "Super Pollen". Die besten Sorten
sind den Zero-Qualitäten
durchaus ebenbürtig. Besonders gutes Haschisch vom Typ "Pollen" kommt
zum Beispiel als "Kissenpolle", gepreßt zu kissenförmigen 100
Gramm-Blöcken, oder noch besser als sogenannte "A-Qualität" zu
etwa 50 Gramm in den Handel. Hier gilt die je kleiner - je feiner - Regel
(, muß aber nicht). In welcher Form "Wurstpollen" auf den Markt gelangt,
darf geraten werden.
"French
newspapers",
"Paper", French"
oder holländisch
"Franse krant"
ist die gängige Bezeichnung für
ein Haschisch, das in relativ dünnen Platten zu etwa 100 Gramm gehandelt
wird, von denen jeweils zehn mit Zwischenlagen französischsprachigen
marokkanischen Zeitungspapiers zu einem Einkilopaket zusammengepreßt
werden. Diese Handelsform gibt es auch mit Zwischenlagen aus Löschpapier.
Wirkt dann nicht ganz so billig. Großschmugglerhasch. In den Augen
der KundInnen stimmt bei dieser Sorte in der Regel das Preis-Leistungsverhältnis
und wäre von ihnen als Standard für ein "Commercial Dope" erwünscht.
Die Qualität der "Grünen Platte" oder gar des "Eurogrünen"
ist jedoch noch erheblich geringer! (Oh Haschisch - mir graut's vor dir!)
French ist hart, relativ "fett", bröselt leicht, wirkt entspannend
und läßt sich auch über längere Zeiträume konsumieren
(, wenn es denn sein muß). Wird bevorzugt im Tabak-Joint geraucht,
sofern diese Unsitte nicht sowieso gängige Praxis ist.
"Puck"
hat einen eher schlechten Ruf. Es wird
gemunkelt, es werde aus den am Fußboden anfallenden und zusammengekehrten
pulvrigen Siebungs- und Preßresten hergestellt. Dementsprechend schwankt
seine Potenz erheblich. Es handelt sich um ein dunkelbraunes Haschisch,
hart und plattgedrückt wie ein Eishockeypuck, das mehr zerbröselt,
als daß es aufgeht, langsam brennt und einen rauhen bis kratzigen
Geschmack aufweist. "Puck" ist mehr oder weniger übel gestreckt und
wird durch Bindemittel zusammengehalten. Er kommt in dicken länglichen
Blöcken um die 250 Gramm, die an den Seiten stark abgerundet sind.
"Puck" kann manchmal überraschenderweise recht potent sein. Dann wirkt
er jedoch eher dröhnig, nicht gerade inspirierend oder das, was frau
kreativ nennen könnte, auf jeden Fall kein soziales Dope, eher der
Letzte am Abend, aber auch dann kopfschmerzverdächtig (, spätestens
am nächsten Morgen), kurz gesagt, sein Geld nicht wert.
"Sierra
Ketama"
hieß das erste noch relativ "wilde"
Haschisch, das in den Sechziger Jahren aus Marokko auf den mitteleuropäischen
Markt gelangte. Die typische Form sind flache Platten. Es wirkt ähnlich
wie klassischer Türke "leicht", psychedelisch und stimulierend. Eine
Spezialität für Nostalgiker. Ketama ist der zentrale Handelsort
im Zentrum der gleichnamigen Provinz und des marokkanischen Hauptanbaugebietes
für Hanf zur Haschischgewinnung, welches sich über weite Teile
des Rifgebirges, spanisch kurz Sierra genannt, ausdehnt.
"Ketama
Gold"
steht für eine relativ feine Siebung,
aber nicht so gut wie "Zero
Zero" aus derselben Gegend.
Ein
Bild von Marakesh Gold, naher Verwandter von Ketama Gold! (JPG, 50kb)
"Ketama"
bezeichnet ein leicht gewürztes "akzeptables
Gebrauchshasch" aus groberen Siebungen. Oft sind Schichten erkennbar. "Schichtmarokk".
Wird als anregend und aphrodisisch beschrieben.
"Hia
Hia" oder "Hya"
(weiblich "sie") riecht altertümlich
nach frühen Haschischerfahrungen. Hasch, von dem man still wird. Meist
etwas überteuert, wenn angeboten.
"Bani"
soll auch so ein nostalgisches, in Holland
bei älteren Kunden beliebtes Dope sein. Geruch und Geschmack sollen
an alte Zeiten denken lassen. Ein dunkler Marokk, der ziemlich stoned macht.
"Tütendope, um den Bodenkontakt wiederherzustellen."
"Eiermarokk"
oder "Eierdope"
kam Mitte der Achtziger Jahre auf den
europäischen Markt. Es handelt sich um "künstliches" Haschisch,
das in Präparierungen unterschiedlicher Konzentration aus Haschischöl
(vornehmlich) marokkanischer Herkunft, und wenn frau Glück hat, nur
mit pflanzlichen Füllstoffen (darunter angeblich auch Hanfblattpulver)
hergestellt und in verschiedenen Preislagen entsprechend der Potenz angeboten
wird. Leider wird von Verunreinigungen berichtet (, z.B. von Plastikfolie).
Als Herstellungsorte werden Spanien ("Almeria"), Holland und Deutschland
genannt. Das Öl wird möglicherweise zum Teil aus beschlagnahmtem
Haschisch extrahiert und erst dann exportiert, so heißt es. Das beste
"Eierdope" ist dunkel, fast schwarz, innen grünlich, und schwer, cremig,
geschmeidig durch hohen Ölgehalt und verblüffend potent. Die
Wirkung ist heftig, "ölig", "Typ Sockenauszieher" oder "Hinsetzer".
"Eiermarokk" geht oft erstaunlich gut auf. Niedere Qualitäten sind
trocken, hart und fest, können aber auch noch recht stark sein. Richtige
Fans haben eigentlich weder Haschöl noch "Eiermarokk" gewinnen können.
Die Wirkung ist vielleicht zu "raffiniert". Der Name bezieht sich auf eine
typische Handelsform, also Pressung in Eiform.
"Caramellos"
ist eine weitere meist hochpotente Zubereitungsform
mit "öligem" Geschmack und High. Es handelt sich dabei um runde längliche
Stäbchen von außen dunkelbrauner bis ölig-schwarzer und
im Schnitt grünlichbrauner Farbe mit cremiger karamellartiger Konsistenz.
Es wird gesagt, daß es sich bei diesem als typischem Kleinschmugglerhasch
verhältnismäßig überteuert angebotenem Produkt um
handgerolltes "echtes" marokkanisches Haschisch handle, das eine Zeit lang
in Häschischöl eingelegt und erst dann abgepackt wurde.
"Commercial"
meint diverse in harte, trockene Platten
gepreßte Mischungen der groben Siebungsgrade, meist ab dritter Siebung
abwärts, mit hohem Anteil an Pflanzenteilen, oft mit Zusatzstoffen
(Füll- und Farbstoffen, Gewürzen, Konsistenzverbesserern, Trieb-
und Bindemitteln) vermengt; schwer zu rauchen, kratzig mit schwachem nicht
besonders ausgeprägtem Törn; fällt unter die Kategorie dessen,
was verächtlich "Grüne Platte" oder "Europlatte" genannt wird.
Dominierte den bundesdeutschen Markt Mitte bis Ende der Achtziger Jahre;
wird angeblich zum Teil erst z.B. in den Niederlanden aus importiertem
Haschpulver verschiedener Provinienzen (Marokko, Libanon) auf Nachfrage
zubereitet und geliefert.
Weitere Bezeichnungen für marokkanisches
Haschisch bezogen auf die Qualität sind "Normal", "Medium", "Mittelklasse",
"Specialklasse", "Superklasse", "Primo" und "Premier". Bezeichnungen wie
"Honigmarock" oder "Blümchenmarock" heben auf Eigenschaften wie Farbe,
Konsistenz und Geruch ab und deuten teure und potente Qualitäten an.
"Madelaine" hieß eine Sorte,
die in Verpackungsfolien für französische Kleinkuchen (einer
pleitegegangenen Firma) auf den Markt kam.
"Chirac Royal" ist zwar ein ironischer Name für ein Haschisch. Es soll aber nicht so explosiv wie die Atombomben dieses beschränkten Hardliners gewesen sein. "Nogaa" ("der Kern") und "Fatima" sind marokkanische Namen, wie sie einem in holländischen Coffeshops über den Weg laufen können. Die Vielfalt der Namen ist groß, die der Ware nicht ganz so.
"Grüner
Türke",
"Türke", "Gipsy"
sind Bezeichnungen für Haschisch
aus der Türkei. Türkisches Haschisch kam in den Siebzigern bis
Anfang der Achtziger Jahre noch öfters auf den deutschen Markt. Heroin
ist aber schon lange ein wesentlich einfacher zu schmuggelndes und profitableres
Exportgut. Damit ist "Türkell fast Legende. Er kam früher in
grünlichbraunen, sehr dünnen, sehr hart (und heiß) gepreßten
flachen "knackigen" Platten mit einem gewissen Gehalt an pulvrigen blättrigen
Bestandteilen. Seine Qualität reichte von "gutes mildes Gebrauchsdope"
bis hin zu würzigen excellenten"ziehenden" psychedelischen Qualitäten,
vergleichbar mit potentem Marokk. Sehr guter "Türke" hatte eine gewisse
Eigendynamik. Ein Kenner nannte es mal "New Wave-Dope". "Antonia Hasch"
galt in den Siebzigem (in der Türkei) als das Beste.
"Türke" wurde nicht selten als Pulver
nach Deutschland importiert, um dieses, hier zusätzlich mit Streckmitteln
(z.B. Henna) versetzt und gepreßt, gewinnbringend zuverkaufen. Die
Folge: "Türke" konnte seinem legendären Ruf meist nicht gerecht
werden. Wenn er heute mal erhältlich ist, dann in eher bescheidener
Qualität.
"Libanese"
Libanon war jahrelang einer der Großproduzenten
von Haschisch. Nirgendwo sonst wurde die Haschischherstellung in so großem
Maßstab betrieben: Anbau in riesigen Feldern, Abtransport der Ernte
mit Traktoren und LKWS, seit den Achtziger Jahren Sieben mit vollautomatischen
Schüttelsieben, Pressen mit großen Hydraulikpressen, Ölextraktion
mit Enklaven, Schmuggel und Profitverteilung straff über Klans organisiert.
Dementsprechend gibt es keine allzugroße Produktvielfalt, wenn auch
an Stempeln für die Leinensäckchen kein Mangel herrscht(e). ("Welchen
Stempel hättens gern?") Wirkliech gute Qualitäten aus dem Libanon
wurden in den Achtziger Jahren, wohl auch auf Grund der eher lieblosen
industriellen Großproduktion, selten. Stattdessen beherrschte, besonders
Ende der Achtziger, kratziger mit üblen Bindemitteln gestreckter (von
Motoröl, Paraffin und Wachs war die Rede) "Libanese" den Markt ("Platte").
Seine Wirkung war schwach, kraftlos, stumpf,
"zufrieden machend", ermüdend und vergänglich; das passende drömelige
Hasch zum Joint (oder zur Purpfeife) zum Bier zum Punkkonzert. Teilweise
handelte es sich vielleicht auch um ein außerhalb des Libanons zusammengemengtes
Produkt.
Dieses Hasch gibt es immer noch, trotz
einschneidender militärischer Maßnahmen in den letzten Jahren
im Hauptanbaugebiet (Bekaatal bei Baalbek). Gott sei Dank aber seltener.
(Seit dem Kuwaitkrieg setzen die USA das im Libanon machthabende Syrien
unter Druck. Außerdem hat der Schlafmohnanbau zwecks Opium- und Heroingewinnung
zu einer Verdrängung des Hanfanbaus geführt.) Es wird auch noch
aus neuerer Zeit berichtet, daß im Libanon praktisch nur vier Qualitäten
unterschieden würden. In den Siebzigern hieß es, der erste Siebungsgrad
sei doppelt so stark wie der erheblich grobere vierte Grad; Haschöl
sei sogar etwa zehn mal so potent.
Analysen ergaben, daß der Gehalt
an dem Wirkstoff THC in libanesischen Haschisch allgemein oft erstaunlich
hoch war. Charakteristisch ist jedoch ein etwa doppelt so hoher Gehalt
an dem die THC-Wirkung blockierenden Cannabidiol (CBD). Dies erklärt
vielleicht die typische eher körperlich empfundene Wirkung auch bei
hohem Harzgehalt im Vergleich zu der oft eher knisternden Wirkung von marokkanischem
Haschisch, bei dem der THC-Gehalt typischerweise doppelt so hoch ist, wie
der des CBDs (bei einem insgesamt sehr breiten Spektrum an THC-Gehalt von
ganz gering bei gestrecktem Haschisch bis sehr hoch bei reinen Spitzenqualitäten).
Bei tropischen Rauschhanfblüten findet sich dagegen nur ganz wenig
CBD, bei mehr oder weniger hohem THC-Gehalt. Das könnte erklären,
warum manche Leute, stimulierenden bis psychedelischen tropischen Grassorten
(zu bestimmten Gelegenheiten) den Vorzug geben. Zur "roten" Färbung
ist noch anzumerken, daß das aus dem Pulver gepreßte Haschisch
bei größerem Druck und Hitze gepreßt, oder gar von Hand
verarbeitet, generell eine dunklere Farbe annimmt. (Dies kann allerdings
auch von Farb- und Bindemitteln herrühren.)
Ein
Bild vom Libanesen! (JPG, 41.2kb)
Ein
Bild vom schwarzen Libanesen! (JPG, 36.7kb)
"Roter
Libanese",
"Roter" oder "Red Leb"
verdient dennoch einen eigenen Absatz,
denn in seiner ursprünglichen Form hat(te) er das Zeug zum"Apothekenhasch".
Als spezielle Sorte setzte er in gewisser Weise Maßstäbe.
Typischerweise kam er in dicken rechteckigen,
an den Seiten abgerundeten Platten (200g oder 500g), in mit Stempelaufdruck
vergebenen Leinensäckchen. Seine Farbe war aussen deutlich rötlichbraun,
im Inneren eher heller olivbraun. Die rote Farbe wird auf die Ernte vollreifer
auf dem Feld verdorrter "gerö(s)teter" Pflanzen, auf heiße und
starke Pressung oder Verarbeitung mit der Hand zurückgeführt.
Das Haschisch roch charakteristisch würzig
medizinisch (wohl auch nach den mit Kalk bestäubten Leinensäcken).
Der Ölgehalt war relativ hoch, die Konsistenz cremig.
Der Törn war ausgeprägt euphorisch,
erhebend, ohne die Gedanken zu verwirren, angenehm körperlich, bisweilen
aphrodisisch, enthemmend und humorig, aber kontrollierbar nach Bedarf.
Die Potenz war gut, allerdings nicht sensationell. "Roter" dieser Qualität
ist wie gesagt eine Rarität geworden.
Ein
Bild vom Roten! (JPG, 33.8kb)
"Red
Bird"
steht für gute Qualität "Roter
Libanese", sehr ölig, ursprünglich angeblich mit Steinen
gepreßt.
"Red
Gold"
hieß eine klebrige, bei Wärme
von Hand knetbare, würzige, in "fetten" Stücken Anfang der Achtziger
Jahre verkaufte Sorte, die von aussen dunkel rotschwarz, von Innen tief
rotbraun war und alle Eigenschaften eines leckeren "Libanesen"
(bei günstigem Preis) aufwies. Die Bezeichnung wurde auch allgemein
für guten "Roten"
gebraucht.
"Gelber
Libanese",
"Gelber", "Yellow Leb",
"Blonde Leb" oder "Blonde"
hat den Ruf gehabt, schwächer als
"Roter"
zu sein. Wahr ist, daß er nie sonderlich stark war. Dafür war
er seltener gestreckt und hat den schlechten "Roten"
Ende der Achtziger meist locker übertrumpft, was allerdings keine
schwere Übung war. Seine Farbe ist sandig-gelbbraun, seine Konsistenz
bröckelig, aber harzig. Dies soll auf früher geerntete Pflanzen
(, es wird auch behauptet, dieses Haschisch käme aus einem anderen
im Spätsommer regnerischen Gebiets im Libanon nordöstlich von
Beirut, wo meist früher geerntet wurde), eine schwächere kalte
Pressung oder eine grobere Siebung zurückzuführen sein. Der Törn
ähnelt dem von akzeptablem "Rotem",
ist aber deutlich milder, ebenso wie Geruch und Geschmack.
"Yellowbird"
soll der Name für einen mit dem "Red
Bird" vom Ausgangspulver her identischen, aber kaltgepreßten
"Gelben"
sein.
Ist der direkte Nachbar vom Libanon, hat vereinzelt Haschisch vom Typ "Gelber" geliefert, zum Beispiel hellgelbes, bröseliges, aber knetbares, grobes, aber harziges, scharf kratziges, gut aufgehendes, beim Abkühlen verklumpendes, in große Kugeln(!) gepreßtes Haschisch, in Geruch und Wirkung ähnlich passablem "Gelben Libanesen".
Auch in anderen nordafrikanischen (in Tunesien und Algerien für lokalen Bedarf) und nahöstlichen Ländern (in "Kurdistan" und dem Iran besonders in den Siebzigern) wurde und wird in eher bescheidenem Umfang gutes Haschisch hergestellt. Ein Urlauber aus Ägypten berichtet vom Sinai, daß dort von den Beduinen nicht nur Gras (Rauschhanf) angebaut wird, sondern ein äußerlich dem "Rotem" ähnliches, aber anders schmeckendes, belebendes inspiratives Haschisch hergestellt würde. Er sprach von "Blubbidope", "Erfinderdope". Die Welt aus 1001 Nacht ist immer wieder für ganz reale Überraschungen gut. Glücklich, wer die Geheimnisse erspähen darf.
"Schwarzer
Afghan",
"Afghan" oder "Schwarzer"
(unbestimmter Herkunft) wirklich guter
Qualität verschwand mit Beginn des Guerillakrieges gegen die sovetischen
Besatzer Anfang der Achtziger vom Markt. Man verlagerte die landwirtschaftlichen
Aktivitäten auf den profitableren Anbau von Schlafmohn zur Opiumgewinnung.
Dennoch hat es "Schwarzen" auch weiterhin immer gegeben, zum Großteil
allerdings aus Pakistan stammend, teilweise vielleicht auch aus Öl
und/oder Pulvern marokkanischer und libanesischer Herkunft zubereitet.
Die afghanischen Indica-Hanfpflanzen wachsen im Land auch wild und werden
überall in den bergigen Regionen angebaut. Haschisch aus den nördlichen
Bergprovinzen gilt als besonders gut (z.B. "Mazar-I-Sharif").
Typischerweise ist er aussen mehr oder
weniger glänzend-schwarz und innen grünlich-, tiefbräunlich-(bei
den besten Qualitäten) oder grauschwarz gefärbt. Er läuft
schnell dunkler an. "Afghane" ist weich bis sehr weich und läßt
sich sehr gut kneten. Er kommt in allen möglichen Formen in den Handel,
als Platten, Sticks, Würste oder Kugeln. Beim Erhitzen wird er backsig.
Typisch ist ein scharfer würzig- animalischer Geruch bei mit tierischem
Fett (Ziege, Schaf) zur Konsistenzverbesserung versetzten Stücken.
Ohne Zusatz riecht er kräftig süßlich-würzig und schwer
mit einer rauchigen Note von der traditionellen Pressung am Holzfeuer.
Afghane brennt schwer und langsam mit süßem qualmigen Rauch,
sehr anheimelnd, klischeehaft. Der bisweilen kratzige Qualm ist besonders
bei dem häufigen "Ersatz-Schwarzen" nicht leicht zu inhalieren. Der
Rausch ist geprägt von einem tiefen wohlig-eingelullten Stonedsein,
das ich nicht psychedelisch nennen würde; kann aber sehr introspektiv
sein. Leider macht der gängige "Afghane" meist recht müde, Typ
"Schlappmacher"; kein Dope für die Anforderungen des Alltags, eher
als Schlafmittel geeignet. Exzellente Qualitäten ermüden nicht
so. Die Potenz kann hervorragend sein, soll heißen, ein, zwei Züge
langen schon. Derartige Leckerlis sind aber gegenwärtig selten.
Ein
Bild vom Schwarzen! (JPG, 38.8kb)
"Schimmelafghane"
wurde ein von weißem Schimmel durchzogener
"Schwarzer"
genannt, um ihn Ahnungslosen als Besonderheit anzudrehen. Wahr ist,
daß Schimmelbildung auf nachlässige schlechte Knetung unter
Zufügung von zuviel Wasser und falsche Lagerung hinweist. Auch, wenn
das Haschisch trotzdem nicht allzuviel von seiner Potenzverloren haben
mag, ist aus gesundheitlichen Gründen generell vom Konsum ver schimmelten
Haschischs abzuraten. Kauft keine verschimmelten oder auf andere Weise
verunreinigten Cannabisprodukte!
"Border
Afghan"
wird der seit dem Bürgerkrieg erhältliche
meist über die Grenze nach Pakistan geschmuggelte "Afghane" genannt.
Manchmal meint man damit auch Haschisch aus der pakistanisch-afghanischen
Grenzregion. Wie dem auch sei, seine Qualität erinnert nur sehr selten
an die des "klassischen
Afghanen".
Der im Osten an Afghanistan grenzende Nachbar
ist trotz des Schlafmohnanbaubooms zu Beginn der Achtziger Jahre nach wie
vor (und seit Ende der Achtziger auch bei uns auf dem Markt bemerkbar)
einer der größten Haschischproduzenten und -exporteure der Welt.
Hanf wird zwar hauptsächlich angebaut (besonders im Nordwesten), wächst
aber auch in weiten Teilen des Landes wild. Es handelt sich um Pflanzen
vom Typ "lndica" sowie Mischformen mehr in Richtung der im indischen Himalaya
gedeihenden hochwüchsigen "Sativas" (deren High aber noch dem "lndica-High"
nahesteht). Das Haschisch wird ähnlich wie "Afghane"
hergestellt, aber in viel größerem Maßstab.
Leider ist Pakistani ebenso wie Afghane
oft schon über ein Jahr alt, wenn er bei uns den Markt erreicht. Das
typische Verhältnis von THC zu CBD (siehe oben) wird übrigens
mit 1 zu 1 angegeben, bei wechselnden, aber meist eher höheren Wirkstoffgehalten.
Trotz recht schwankender Potenz werden
bei uns im Handel kaum Sorten unterschieden. Frau darf schon froh sein,
wenn sie mehr erfährt, als daß es sich um "Schwarzen" handelt,
nämlich um
"Schwarzer"
oder "Dunkelbrauner
Pakistani", "Pakistani"
oder "Paki"
"Paki" ähnelt "Afghanem",
ist allerdings meist härter, aber noch knetbar, und kommt typischerweise
in große mitteldicke große Platten (500 g oder Ikg) gepreßt,
gut schneidbar. Aussen ist er schwarz oder schwarzgrau glänzend, innen
meist dunkelbraun, manchmal grünlichschwarz. Der Geruch ist würzig
ähnlich "Afghanem". Der Qualm kommt auch ähnlich, manchmal allerdings
barscher, irgendwie an nicht so guten, etwas kratzigen "Libanesen" erinnernd.
Seine Potenz liegt eher im (oberen) Mittelfeld, selten überraschend
gut. Das High erinnert auch an "Afghanen",
ruhig, tief, euphorisch, in der Regel nicht ganz so ermüdend, aber
irgendwie charakterlos. In Ausnahmefällen handelt es sich um beglückende,
wirklich feine, starke Qualitäten. Diese kommen vereinzelt aus dem
Pathanengebiet (Khaiberpaß) in der Grenzregion zu Afghanistan oder
besser noch aus den Hochgebirgstälern (des Hindu Kush), von denen
"Chitral" ("Chitral Hash") und" Swat" die bekanntesten sein dürften.
Eine herausragende pakistanische Sorte von Anfang der Achtziger Jahre wurde
hier unter dem Namen "Morgentau" vertrieben. "Und ich sah die Sonne aufgehen!"
Exkurs: Analysedaten Eine kleine Anmerkung zu Analysedaten sei gestattet. Sie können sicher sehr hilfreich sein und sind besonders für die Gesundheitsvorsorge interessant (, deshalb her damit). Aber werden wir den Geist eines exquisiten Weines an seinem Alkoholgehalt und an der Öchslezahl erkennen?! Ganz ähnlich verhält es sich mit Cannabis. Die Seele des Hanfes erschließt sich nicht im Labor, sondern im Genuß.
das Land des psychoaktiven Hanfes schlechthin.
Hier sind Zubereitungen aus den Blättern (Bhang) quasi legal, nicht
aber die weiblichen Blütenstände(Ganja) oder das von den Blütenständen
gewonnene Haschischharz (Charas), was der Präsenz und Erhältlichkeit
aber keinen Abbruch tut. Haschisch wird im Indischen Himalaya nach wie
vor mit den Händen gerieben. Wenn die einzelnen Reibungen gleichmässig
miteinander vermengt und sorgfältig durchgeknetet werden, ergibt sich
ein einheitliches Produkt. Eine andere Möglichkeit ist, daß
der Ertrag jeder einzelnen Reibung sichtbar getrennt von den anderen gehandelt
wird. Wer nicht direkt beim Hersteller etwas größere Mengen
kauft, erhält in Indien aber leider bisweilen Haschisch, das aus verschiedenen
Reibungen und Herstellungen (auch grobe Siebungen) zusammengewürfelt
oder so zu einem Brocken zusammengepreßt ist, daß die Trennung
der zum Teil völlig unterschiedlichen Qualitäten schwer, wenn
nicht unmöglich ist. Die Qualität handgeriebenen Haschischs ist
von vielen Faktoren abhängig. Hinzu kommt die in Indien verbreitete
Praxis des Streckens.
Die Folge:
Große Qualitätsschwankungen
innerhalb der überwiegend von Kleinschmugglern importierten Mengen
(im Bereich von mehreren hundert Gramm bis einige Kilogramm).
So kann man kaum von Sorten sprechen und
auch Herkunftsangaben bieten keine Gewähr für die mit ihnen assoziierte
Qualität. Sie geben allerdings einen Hinweis darauf, wo mit excellenten
Qualitäten gerechnet werden kann.
"Charas"
ist der indische Name für Haschisch.
Bei uns wird damit meist Haschisch vom Typ "Schwarzer"
aus Indien ("Inder") bezeichnet, dessen genaue Herkunft unbekannt ist.
Die Qualitäten sind wie gesagt stark schwankend. Aber meist schmeckt
und riecht es dafür bei der Verbrennung irgendwie nostalgisch süßliech
nach indischen Räucherstäbchen. Dies tröstet auch bei den
reichlich vorhandenen mittleren bis schlechten "Charas"-Stücken, deren
Harzanteil nur gering ist. Es können sich reichlich Pflanzenteile
oder gar Samenbruchstücke finden. Streck-, Bin- de- und Würzmittel
sind verbreitet. Auch ist das Produkt nicht selten überaltert. Manchmal
ist es recht verwunderlich, was da aus der Heimat einiger der besten Haschischqualitäten
der Welt unter hohem persönlichen Risiko geschmuggelt und unter großem
Brimborium unter die Leute gebracht wird. "Charas" kommt typischerweise
in Stangenform (hart bis steinhart) oder in dünnen zähen Streifen,
außen schwarzglänzend und innen braun- oder grünschwarz.
Weicher "Charas" präsentiert sich daneben auch in allen möglichen
anderen klumpigen Formen. Weiches Haschisch ist meist besser als die harte
Stangenform. Diese kann aber auch recht gut sein. Für gutes indisches
Haschisch ist eine ausgesprochen euphorische, ruhige Note charakteristisch,
mit einer den Geist beflügelnden Komponente bei den besseren Qualitäten.
Indisches Haschisch ermüdet nicht allzusehr und kann über einen
längeren Zeitraum geraucht werden. Schlechte Qualitäten sind
ziemlich kratzig und lungenbelastend. Es gibt Sorten, die in Potenz und
High kaum über Tabak hinauskommen (, von wirkungslosen Imitaten ganz
zu schweigen), minzig riechendes hartes trockenes und überlagertes,
hauptsächlich auf den Körper hauendes Zeug, ein fauler Kompromiß
für jede anständige Kifferin.
Spitzenqualitäten stammen aus dem
indischen Himalaya. Hier gilt die Regel, je höher und abgelegener
die Gegend der Haschischgewinnung, desto besser die zu erwartende Qualität.
Im Himalaya wird Haschisch sowohl von den überall wildwachsenden teilweise
bis zu mehrere Meter hoch werdenden, als auch von auf eigenen Feldern oder
zwischen Obstbäumen gezogenen Hanfpflanzen gerieben.
Ein
Bild von Charas aus Nepal! (JPG, 104kb)
"Kaschmiri"
oder
"Dunkelbrauner Kaschmir"
steht für handgeriebenes Haschisch
aus der derzeit in einer Art Bürgerkrieg mit der Zentralregierung
befindlichen, moslemischen Himalaya-Provinz "Kaschmir" an der Grenze zu
Pakistan. Noch heute zehrt Kaschmir von einem lange zurückliegenden
Ruf, wahrscheinlich, weil es noch vor Manali einer der ersten Lieferanten
für besonders gutes indisches Haschisch war. Leider ist "Kaschmiri",
wenn er unsere Breiten erreicht, kaum so gut, daß die für ihn
geforderten Preise gerechtfertigt wären. Er ist oft "weich", klebrig,
aber unelastisch durch Zufügung von Butterschmalz, fettig glänzend,
braunschwarz gefärbt, und enthält nicht selten grobere Pflanzenteile
(z.B. Samenschalen). Er ist nicht unbedingt schlecht (rundes tiefes High),
aber er erfüllt selten, die in ihn gesetzten Erwartungen. Da die Handelsmentalität
der Kaschmiris berüchtigt ist, wundert es nicht, daß die sicherlich
auch die vorhandenen liebevoll geriebenen, excellenten Qualitäten
bei uns nur in seltenen Ausnahmefällen auf den Tisch gekommen sein
sollen.
"Manali"
ist der Name eines im indischen Bundesstaat
Himachal Pradesh auf etwa 2000 Meter Höhe gelegenen Ortes, in dessen
Umgebung seit den Siebziger Jahren unter Einfluß zugeströmter
Drogentouristen vom Typ "Hippie" und "Traveller" von wilden und angebauten
Beständen reichlich Haschisch gerieben wird.
Das schwarzbraune bis schwarze, charakteristisch
süßlich stechend riechende, hochelastische und gut knetbare
Haschisch galt lange Zeit als das Beste, was Indien zu bieten hatte.
Heute ist allerdings auf Grund der hohen
Nachfrage die Herstellung meist nicht mehr ganz so sorgfältig. Es
wird eiliger und grober gerieben. Auch hat der Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln
in den Obstplantagen zu einer Belastung dazwischen oder in der Nähe
gedeihender Hanfpflanzen geführt. So wird "Manali" von echten Kennern
nicht mehr so sehr geschätzt. Hinzu kommt, daß der Name nicht
gerade urheberrechtlich geschätzt ist. Alle möglichen Haschischqualitäten
bis hin zu Imitaten wurden Indientouristen schon als "Manali" angedreht.
Grünlichschwarze, pflanzenmaterialhaltige, trockene, harte, alte Stangen
vom Typ "Charas"
verdienen den Namen "Manali" nicht, selbst dann nicht, wenn sie in dieser
Gegend entstanden sein sollten.
"Kulu"
oder "Kullu"
heißt ein im selben Tal (Beas-River)
noch vor Manali gelegener, aber nur etwa 1000 Meter hoch angesiedelter
Ort mit subtropischem Klima und das dort hauptsächlich von wilden
Pflanzen geriebene Haschisch. Es ist zwar auch ziemlich guter Qualität,
wird aber aufgrund des heißeren Klimas und der niedrigeren Lage als
nicht ganz so begehrenswert eingestuft.
"Parvati"
heißt das Haschisch aus demum die
Ecke gelegenen gleichnamigen Parvati-Valley (Tal). Das sich sehr lang hinziehende
und noch relativ abgeschiedene wilde Tal ist Lieferant eines handgeriebenen
Haschischs, das schon seit einiger Zeit dem "Manali" den Rang abgelaufen
hat.
Auch hier war der Einfluß von westlichen
"Freaks" maßgebend.
Ein
Bild vom Parvati! (JPG, 28.8kb)
Ein
Bild vom Jungle Parvati! (JPG, 28.8kb)
"Malana",
"Charas Malana"
oder auch
Malana Cream
setzt dieser Region die Krone auf.
Es bezeichnet ein abgeschiedenes und sich
bis über 3000 Meter hochziehendes Tal, das hauptsächlich von
dem gleichnamigen Haschisch und den an diesem interessierten, zu Fuß
vom Parvati-Valley aus angereisten und außerhalb des zentralen Dorfes
zeltenden Freaks lebt. Hier wird Hanf in großer Höhe angebaut
und sehr sorgfältig gerieben. Kenner unterscheiden das Haschisch nach
Feld, Höhenlage, Jahrgang und reibender Person. Es gibt kommerzielle
Qualitäten, die bereits zur Oberklasse dessen gehören, was den
mitteleuropäischen Markt zu stolzen Preisen erreicht.
Und für regelmässige Gäste
erschliessen sich hier unter Umständen sowohl in Indien als auch weltweit
unzweifelhaft an die Spitze gehörende, ölige, elastische, hochpotente,
reine, süßliche, euphorisierende und inspirierende Qualitäten,
allerdings nur in so kleinen Mengen, daß sich erfolgreiche Schmuggler
damit, daheim angekommen, gerademal eine Zeit lang selbst belohnen können.
Nur in den Niederlanden gibt es neuerdings
einen Markt für derartige Spezialitäten, für die dann Preise
bis zu 45 Gulden (40 DM) pro Gramm gefordert werden.
"Rajasthani"
heißt Haschisch aus der in die Wüste
Thar übergehenden Provinz Rajasthan im Nordwesten Indiens.
Viele Regionen Indiens haben eine kleinere
ländliche Haschischherstellung für den lokalen Bedarf.
"Rajasthani" aus Jaipur war zum Beispiel
bröckelig, grob mit vielen Pflanzenteilen, kaum aufgehend, backsig
und potenzmäßig eher im Mittelfeld.
"Indian
Gold"
oder "Black Gold"
Unter dieser Bezeichnung werden mit Blattgoldaufdruck
veredelte kompakte Blöcke und Platten weichen, gräulichschwarzen,
gut knetbaren Haschischs mit blumig-parfümiertem Geruch von einheitlicher
Konsistenz gehandelt. Die Potenz war ziemlich gut, die Wirkung euphorisch
einhüllend.
Dieses Haschisch soll repräsentativ
für gute auch in größeren Einheiten professionell exportierte
Qualitäten sein, wie sie von Haschischgroßhändlern in Indien
auf Lager gehalten werden.
Blattgoldstempel allein sind allerdings
in Indien keine Garantie für Qualität.
"Bombay
Black"
Hierbei soll es sich um ein sehr potentes
im Bombay der Siebziger Jahre erhältlich gewesenes, in dicke Würste
gepresstes schwarzes Haschisch gehandelt haben.
Die Gerüchteküche behauptete,
es sei mit Opium versetzt gewesen oder habe Morphin enthalten.
Dies ist zwar möglich, aber aufgrund
des deutlich höheren Preises für Opium und Morphin unwahrscheinlich.
Mit Opium in wirksamer Menge versetztes Haschisch ist kaum rauchbar, es
sei denn es wird wie Opium geraucht.
Es muß praktisch "verkocht" werden,
schlägt beim Erhitzen Blasen und hinterläßt eine Schlacke
mit reichlich unverbrannten Resten. Geruch und Geschmack sind charakteristisch
süßlichchemisch für Opium, beziehungsweise dessen Morphingehalt.
Jeder Cannabisraucher würde den Unterschied
sofort erkennen. Bei allen als "opiumhaltig" zur Analyse gebrachten Proben
in unseren Breiten, stellte sich heraus, daß es sich dabei um Haschisch
mit besonders hohem Gehalt an psychoaktivem THC und/oder der dämpfenden
Komponente CBD handelte!
Nur sehr selten vermengen KonsumentInnen
bei uns absichtlich, getrennt erworbenes Opium mit Haschisch um es gemeinsam
zu rauchen. Allerdings ist die Mischung von Opium und Cannabis bei oralen
Zubereitungen nicht ganz so ungewöhnlich. In Indien hat sie eine lange
Tradition. Meist werden bei derartigen Rezepturen noch andere Drogen (z.B.
Stechapfel, Brechnuß, Betel) und Gewürze hinzugefügt.
"Kerala"
Ist ein tropischer Bundesstaat an der
Südwestspitze Indiens, in dessen Bergen (Idukki-District) seit Jahren
das berühmte Kerala-Gras angebaut wird, aus dem für den Export
auch potentes Grasöl extrahiert wird. Angeblich soll von diesem Gras
auch Haschisch gewonnen werden. Das dürfte interessant sein. In anderen
südindischen Bergregionen (, z.B. Palani-Hills und Kalyaran Hills
in Tamil Nadu,) wird zunehmend Rauschhanf angebaut, seitdem die Anbaugebiete
in Kerala immer wieder unter polizeilichen Druck geraten sind.
Das Königreich des Haschisch liefert
mit dem zunehmenden Kleinschmuggel in den Neunziger Jahren auch wieder
vermehrt in unsere Breiten.
"Nepalese"
zehrt immer noch zu Recht von dem positiven Image, das er seit Anfang der
"völlig ausgeflippten" Siebziger Jahre hat. Das Haschisch wird in
abgelegenen Gebieten immer noch von Hand gerieben, zunehmend aber auch
durch Siebung hergestellt. In vielen Tälern wächst der Hanf überaus
reichlich wild zu meterhohen Bäumen heran. Hanf wird aber auch angepflanzt.
Es gilt allgemein die Regel, je höher und abgelegener das Herkunftsgebiet,
desto vorsichtiger wird gerieben und umso sorgfältiger erfolgt die
Weiterverarbeitung (gleichmäßiges Durchkneten).
"Nepalese"
oder klassisch
"Nepal Shit"
kommt in dicken Platten, Würsten,
Kugeln oder anderen Formen, in die er sich pressen oder kneten läßt.
Es ist nicht alles erstklassiger "Nepalese", was verführerisch schwarz
und ölig glänzt. Aber typisch für Nepalesen ist sein harziger
öliger Eindruck, seine aussen schwarzglänzende und innen dunkelbraün
bis braunschwarze Farbe, seine sehr gute Knetbarkeit in der Hand bei einer
gewissen Festigkeit im Stück. Bei den besten innen gleichmäßig
dunkelbraunen kompakten Qualitäten erkennt frau, unter dem Binokular
vergrößert, nahezu ausschließlich dicht an dicht gepackte
Harzdrüsenköpfe.
Der Geruch von gutem "Nepalesen" ist charakteristsich
"voll" süßlich-aromatisch.
Feiner "Nepalese" ist hochpotent (ein
bis zwei Züge langen schon), wirkt phantasieanregend, geradezu orientalisch
halluzinogen, sich der inneren Welt zuwendend, die Seele mit kosmischem
Gelächter erfüllend und dabei wohlig-euphorisch und recht lange
anhaltend, "far out". "Nepalese" dieser Qualität ist in Mitteleuropa
nur sehr selten erhältlich, aber es gibt ihn noch. Auf der anderen
Seite tauchen gelegentlich vom äusseren Erscheinungsbild her noch
öligere nahezu schwarze Sorten "Nepalese" auf, die zwar ziemlich stark
sind, aber leider die Tendenz haben, innerhalb vielleicht einer halben
Stunde in einen narkotischen Tiefschlaf zu geleiten oder bestenfalls eine
Art wohligen Stupor am Rande des Schlafes hervorzurufen.
Ein
Bild vom Nepalesen, kommt aus Kathmandu! (JPG, 32.5kb)
"Temple
Balls"
"Temple Shit" oder
"Nepal Balls"
steht für sehr guten gleichmäßig
durchgekneteten aussen schwarzen, innen dunkelbraunen "Nepalesen"
excellenter Qualität, wie er oben beschrieben wurde.
Typisch ist, daß er zumindest zu
einem Zeitpunkt seiner Herstellung, nämlich nach Abschluß des
Knetens Kugelform hatte. Er kann aber auch nachträglich umgeformt
worden sein.
Eigentlich soll die Bezeichnung darauf
hinweisen, daß es sich mit um das edelste handelt, was Nepal an Haschisch
zu bieten hat, mit solcher Inbrunst hergestellt, daß es auch für
Tempelrituale geeignet ist. Auch "Royal Nepal" ist ein Name für eine
klassische handgeriebene Spitzenqualität zu einem Spitzenpreis. In
Holland werden für ein Gramm eines solchen von außen pechschwarzen,
öligen, supergeschmeidigen und leckeren "Königsdope" Preise bis
45 Gulden (40 DM) verlangt.
Auf dem Schwarzmarkt sind verlockende
Namen allerdings immer auch mit Vorsicht zu gemessen.
"Tantopani
hash"
und
"Gosinkund hash"
sind Herkunftsbezeichnungen für Haschisch,
das in den Siebziger Jahren einen sehr guten Ruf hatte. "Gurkha hash",
"Mustang hash" usw. sind weitere Namen.
Das gängige Haschisch aus dem Touristenzentrum
"Pokhara" galt als nicht so gut. Hier haben sich die lokal favoritisierten
Regionen mittlerweile möglicherweise geändert.
"Charras"
Stefan Haag ("Hanfkultur Weltweit') berichtet
aus Nepal von grob-gesiebtem Haschisch schwankender Qualität unter
der Bezeichnung "Charras", das gegenwärtig das Standardhasch des nepalesischen
Schwarzmarktes sei. Dafür gebe es selten eine feine hellgrüne
Siebung vom Typ "Pollen".
Auch wenn in Zukunft nepalesischer "Pollen" auf den europäischen Markt
gelangen sollte, bleibt vielleicht noch ein Funke Hoffnung, daß das
Geheimnis der sorgfältigen Herstellung erstklassigen handgeriebenen
"Nepalesen" in abgelegenen Regionen noch eine Zeitlang bewahrt wird.
Es ist davon auszugehen, daß auch
in anderen Gegenden dieser Region Haschisch gewonnen wird, wenn auch in
bescheidenerem Umfang, erstens, weil der Hanf in einem großen Bogen
in den Bergtälem vom Himalaya über den Hindu Kush bis zum Pamirgebirge,
Tien Shan und darüher hinaus wild wächst, und zweitens weil Haschischgewinnung
und -gebrauch hier eine lange Tradition haben. Vielleicht werden diese
Gebiete mit zunehmender Erkundung durch westliche Reisende und Hanfliebhaberlnnen
in Zukunft Produkte liefern, die dann die Palette auf dem mitteleuropäischen
Markt erweitern.
So wird von handgeriebenem Haschisch aus
Bhutan (Himalaya) und den tibetischeu Himalayatälern berichtet. In
den Niederlanden ist vereinzelt tibetisches Haschisch, zum Beispiel unter
dem Phantasienamen "Abominable Snowman", auf dem Markt. Tibetisches Haschisch
wird als hell, gesiebtem Marokkaner bester Qualität ähnlich beschrieben
und ist nicht gerade preisgünstig. Das heute chinesische Ostturkestan
hat schon vor hundert Jahren Haschisch nach Indien (!) exportiert. Und
auch aus jüngerer Zeit ist feines, hellgelbes, gesiebtes Haschisch,
nach seinem Herkunftsort "Yarkandi" genannt, in Europa eingetroffen. Kashgar
wird als weiterer Herstellungsort genannt. Die mit wildem Hanf gesegneten
Ausläufer des Himalayas, wie zum Beispiel Yünnan, bieten ebenfalls
günstige Bedingungen. Auf der vormals sowjetischen Seite, wo der Hanf
in Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Usbekistan und Sibirien gedeiht,
ist die Haschischherstellung nicht unbekannt. Schon in den Siebziger Jahren
wußte "High Times" von "Irkutsk Hash"(Sibirien) und "Tashkent Hash"(Kasachstan)
guter Qualität zu berichten. Den Kaukasus mit seinen wilden Hanfbeständen
sollte man als potentielles Anbau- und Haschgewinnungsgebiet erwähnen.
Tropische Länder haben traditionell
hauptsächlich Hanfblüten, also Marihuana geliefert
. Die Haschischherstellung war bis in
die Siebziger Jahre weitgehend unbekannt.
Folgende Gründe erschweren die Haschischgewinnung:
1. sind die tropischen Hanfsorten zwar
oft recht potent, aber dennoch nicht sehr harzig.
2. sind die vorhandenen Harzdrüsen
meist viel kleiner als die der Haschischhanfsorten, was die Siebung wie
auch das Reiben erheblich erschwert.
3. beeinträchtigt das heiße
feuchte Klima die Haschischgewinnung, a. weil Harzdrüsen mit dünnflüssigem
Harz leicht platzen und die Siebe verkleistern, b. weil sich die Wirkstoffe
relativ schnell abbauen und die Qualität stark leidet.
4. Fehlende Nachfrage und Wege zu den
Absatzmärkten, eine Vorraussetzung dafür, daß das Geschäft
Oberhaupt in Gange kommt.
Nun reisten Rauschhanfunternehmer in den
Siebziger Jahren in die Länder, die vor allem den US-Markt mit Marihuana
überschwemmten. Sie brachten nicht nur eine Nachfrage nach besonderem
samenlosen Gras (Sinsemilla) sondern auch nach exotischen Spezialitäten,
namentlich Haschisch mit. Gleichzeitig brachten sie von Reisen in die traditionellen
Haschischländer Know How mit. Bei großer Konkurrenz und vorübergehend
nahezu gesättigtem Markt, begann man also auch in klassischen Marihuanaanbauländem
auf Nachfrage hin Haschisch herzustellen.
"Emerald Hash"aus Mexiko stellte eine seltene grüne gesiebte Spezialität dar, die wohl nur von wenigen Amis gekostet wurde. Die Herstellung dieses Exotikums (hier aus Oaxaca) der Siebziger Jahre zeigt Michael Starks anhand von Fotos in seinem Buch "Marihuana Potenz".
"Chicle Hash" aus Kolumbien soll laut "High Times" in der zweiten Hälfte der siebziger Jahre von den Spitzen ausgewählter Marihuana-Pflanzen aus dem Llanos-Valley gerieben und als ausgesprochene Spezialität in kleinen Mengen in die USA geschmuggelt worden sein, wahrscheinlich "Dealers Stuff Only", ein schwarzgrünes Haschisch mit sichtbarem Pflanzenanteil. In Kolumbien wurden in dieser Zeit auch größere Mengen "Columbian Hash" hergestellt und in die USA exportiert. Dieses war allerdings so nachlässig bergestellt (eher ein Haschisch-Imitat), daß es einen sehr schlechten Ruf genoß und als "Besonderheit" zu Beginn der Achtziger Jahre vom Markt verschwand.
"Jamaican Black" wurde ein Produkt
genannt, das in den Achtzigern in Großbritannien auftauchte. Es wies
einen THC-Gehalt nicht höher als durchschnittliches Jamaika-Gras auf,
törnte auch so und sah aus wie roh gemachtes Haschisch. Es wurde vermutlich
aus zu Brei zermahlenen Pflanzenteilen gepreßt.
In Jamaika werden außerdem auf Nachfrage
kleine Mengen grobes, grünbraunes, gesiebtes oder grünlichschwarzes,
handgeriebenes Haschisch guter Qualität hergestellt.
Auch hier wird aus dem einheimischen Marihuana "Jamba" neuerdings ein helles gelbliches Haschischpulver gesiebt, vermutlich um exklusiven Kundenwünschen zu entsprechen. Wegen dem hohen THC-Gehalt tropischer Grassorten, dürfte sorgfältig zubereitetes und aufbewahrtes Haschisch eine delikate Variante mit einem potenten stimulierenden bis psychedelischen High sein. Bleibt abzuwarten, was da auf uns zukommt.
"Headhunter Hash" oder "Phillipine Hash" wird seit den Siebziger Jahren nicht nur für Ami-Soldaten, sondern auch für den lukrativen japanischen Markt hergestellt. Sehr selten bei uns. Eine Probe roch minzig und rauchig-"kautschukartig", mitteldicke harte Platte von hellbrauner Farbe, relativ feine Siebung, trocken, pulvrig, Potenz schwach, aber bei genügender Menge, verwirrendes High, "nüchtern und gleichzeitig ziemlich albern und strange neben sich sein, war wahrscheinlich überlagert, keine Konkurrenz zu dem gängigen guten Gras der gleichen Provenienz.
Diese Liste läßt sich wahrscheinlich noch unendlich fortsetzen, aber kehren wir zurück in heimatliche Gefilde.
In unserem "putzigen kleinen Nachbarland"
wird mittlerweile professionell Haschisch hergestellt. Dazu haben die weitgehende
Sättigung des Sinsemillamarktes mit einheimischen Hanfblüten
und die Entwicklung arbeitssparender Maschinen (sprich "Pollinator") maßgeblich
beigetragen. Zunächst wurden vereinzelt Blüten auf über
Plastikschüsseln gespannten Seidentüchem gerieben oder gedroschen,
so wie frau es aus den traditionellen Haschischländern kannte. In
den letzten Jahren kamen mit aus der Siebdruckerei stammenden Stoffen bespannte
Alurahmen hinzu. Heute kann zwischen den weniger effektiven automatischen
Vibrationssieben und einer Art Waschtrommel mit Siebung nach dem Schleuderprinzip
(dem "Pollinator") gewählt werden.
Da die Siebung am besten bei niedrigen
Temperaturen (bis etwa minus 5 G ad Celsius) erfolgt, wird an Kühlsystemen
getüftelt. Das erhaltene Pulver wird oft nochmal von Hand nachgesiebt.
Gepreßt wird das in Cellophanpapier dünn ausgebreitete Pulver
mit hydraulischen Pressen. Das Ergebnis: Ein ansehnliches professionell
gewonnenes und einheitliches Produkt. Ein Nachteil der Pollinatorsiebung
ist die gängige Verwendung von bei der Beschneidung der Sensisemillablütenstände
anfallenden blättrigen Teilen. Das Aroma von derartigem Haschisch
ist meist recht grasig, selbst wenn die Potenz abhängig vom verwendeten
Ausgangsmaterial schon recht hoch ist. Besser noch sind sorgfältig
von ohnehin hervorragenden Sinsemillablütenständen (ruhig auch
von Hand) gesiebte Qualitäten. Aus zehn Gramm aussengewachsenen Sinsemillablüten
der Sorten Skunk oder Northern Lights soll sich etwa ein Gramm excellentes
Haschisch sieben lassen. Hier reichen ein bis zwei Züge um die geballte
Energie der Ausgangspflanzen kennenzulernen. Derartiges Haschisch zählt
zum Besten, was der Markt hergibt. Die verlangten Preise sind, allerdings
noch exorbitant bis ausverschämt.
"Nederstuff"
oder "Nederhash"
Typischerweise gelblichbraun oder grünlichbraun,
manchmal grünlichschwarz und in dünne Streifen geschnitten an
die Frau gebracht, schließt diese Bezeichnung alles an in den Niederlanden
gewonnenem Haschisch ein.
"Skuff"
zusammengezogen aus "Skunk" und "Stuff"
(Hasch), steht diese Bezeichnung für Haschisch von holländischen
Pflanzen der Sorte "Skunk". Eine anderer auf die Wirkung anspielender Name
für solch ein hochpotentes "Skunk-Hasch" lautet "Flower Power".
"Aurora
borealis"
ist ein Phantasiename für Haschisch,
gewonnen von "Northem Lights-Aurora borealis"-Blüten, konzentrierte
Kraft vom Indica-Typ.
"Super
Haze Hash"
ist ein außergewöhnliches Haschisch,
insofern es von einer reinen tropischen Sativa (Sortenname "Haze") stammt.
Der Ertrag ist gering, aber wenn es von ausgereiften Blüten gewonnen
wurde und noch frisch geraucht wird, ist es von enormer stimulierender
Sativa-Potenz, "guten Flug".
"Orange
Hash"
von der Kreuzung "Califomia Orange". "Zwei
Stunden Power auf einem interessanten Level zwischen Indica und Sativa."
Überhaupt wirkt sorgfältig gesiebtes Haschisch von potenten frischen
Grassorten ausgesprochen intensiv und anhaltend. Generell kann der "Geist"
jeder Grassorte auch in Haschisch geballt werden. Erste und zweite Siebung
sind möglich, ebenso wie klare, fast psychedelisehe, exotische Spezialitäten
a la "Central Mexican Sativa Hash".
1995 kam bei uns von in Deutschland gewachsenen Pflanzen mit dem "Pollinator" kommerziell getrommeltes Haschisch zu derzeit noch unangemessen hohen Preisen auf den Markt. Es darf damit gerechnet werden, daß die deutschen Rauschhanfbauern ihren niederländischen Kollegen in Zukunft nicht mehr lange nachstehen werden. Und der Kleinbäuerin erschließen sich seit kurzem durch den "Haschmacher" die Freuden selbstgeschüttelten Harzdrüsenpulvers, der"Creme de la Creme" des Hanfes.